Der Wulfingweg im Herbst

  • Ausgangs- und Zielpunkt

    Burg Oberkapfenberg

  • Länge und Schwierigkeit

    8,5 km, Abkürzungen möglich / familienfreundlich

Der Wulfingweg ist ein Panorama-Rundweg für die ganze Familie. Es gibt verschiedene Einstiegsmöglichkeiten und die Strecke kann auch nach Belieben und Ausdauer abgekürzt werden.

Der Weg ist ganzjährig begehbar, wobei die schneefreie Zeit jedoch zu bevorzugen ist. Die schöne Aussicht in das Mürztal  sowie die idyllischen Wälder, die sich im Herbst in den prächtigsten Farben präsentieren, garantieren ein einmaliges Wandererlebnis.

Entlang des gesamten Wanderweges befinden sich Abenteuer- und Geschicklichkeitsstationen (Baumstadt, Löwengrube, Zapfenschießplätze, Mühlrad, Wackelbrücke und Waldhaus), die für ein abwechslungsreiches und kurzweiliges Wandern mit Kindern sorgen.

Einkehrmöglichkeiten bieten die Burg Oberkapfenberg und die Gaststätten Prieselbauer und Bergerbauer. Beim der Gasthof Prieselbauer erfreuen ein großer, weitläufiger Spielplatz und ein Tiergehege jedes Kinderherz.

Für all jene, die einen Blick ins Mittelalter werfen möchten, bietet die Burg Oberkapfenberg das ganze Jahr über verschiedene Führungen und Ausstellungen (z.B ein Kindermuseum) an. Während der Sommermonate findet zweimal täglich auf der Terrasse der Burg eine Greifvogelschau statt.

Der Wulfingweg ist durchgehend sehr gut beschildert:

Von der Burg Oberkapfenberg aus führt der Weg entweder über die Loreto-Kapelle oder entlang der Burgstraße. Bei der „Kehr“ wird rechts abgebogen. Nach wenigen Schritten führt der Weg dann links aufwärts durch den Wald. Danach geht es rechts weiter bis zur Abenteuerstation Baumstadt und schließlich weiter bis zum Prieselbauer.

Nach dem Prieselbauer gilt es links halten in Richtung Bergerbauer.

Vom Bergerbauer heißt es ein kurzes Straßenstück zurückgehen und dann rechts dem Weg zur kleinen Mühle folgen. Danach geht es auf dem Forstweg bis zum Baumhaus. Dort wird rechts abgebogen und es geht weiter bis zum Pulverturmweg. Von diesem wird  wieder rechts abgebogen und dem Weg durch die Mulde bis zur Burgstraße gefolgt. Von dort führt der Weg wieder zurück bis zur Burg Oberkapfenberg.

Die Sage vom Zopf der Agnes – Wie Ritter Wulfing um seine Liebe kämpfte

Wulfing von Stubenberg, Herr auf der Feste Kapfenberg, hatte sich mit der Tochter seines Nachbarn, der schönen Agnes von Pernegg verlobt. Ihr Vater aber hatte bereits den Ritter von Kuenring zu seinem Schwiegersohn erkoren. Als nun Wulfing Vorbereitungen traf, um auf einen Kreuzzug zu ziehen, ritt er nach Pernegg und hielt um die Hand seiner Agnes an. Da auch Agnes sich zu ihrer Liebe zu Wulfing von Stubenberg bekannte, musste ihr Vater widerstrebend versprechen, er werde mit der Verheiratung seiner Tochter auf den Tag genau zwölf Monde warten, denn bis dahin wollte der Stubenberger wieder zurückkommen.

Agnes schnitt zum Entsetzen ihres Vaters ihren prachtvollen bodenlangen Zopf ab und gab ihn Wulfing als Pfand ihrer Treue. Wulfing befestigte den Zopf in einer silbernen Kapsel an seinem Helm und trug ihn fortan in jedem Kampf bei sich.

Als der letzte Tag der festgesetzten Frist sich zu Ende neigte
und von Wulfing noch keine Nachricht und kein Zeichen
eingelangt war, befahl der Vater von Agnes, in aller Eile
die Trauung seiner Tochter mit dem Ritter von Kuenring durchzuführen. Er führte seine verzweifelte Tochter in die Burgkapelle, wo Agnes, die von Ferne Hufgetrappel zu hören glaubte und auf die rechtzeitige Rückkehr ihres Wulfing hoffte,
in ihrer Angst die Sinne schwanden. Der Priester weigerte sich daraufhin, die Trauung zu vollziehen, da Agnes ja gar nicht wusste, was mit ihr geschah.

Mittlerweile war Wulfing wirklich in letzter Minute gekommen, und, da er das Burgtor verschlossen vorfand, gewaltsam eingedrungen. Als er sah, was der heimtückische Vater vorgehabt hatte, war er sehr erzürnt und forderte seinen Nebenbuhler, den Ritter von Kuenring für den nächsten Tag auf eine Bergwiese zum Duell.

Der Kuenringer erschien in glänzender Rüstung, der Stubenberger dagegen in einem leichten Schuppenpanzer. Den mächtigen schwarzen Helm, an dem in einer silbernen Kapsel der Zopf seiner Agnes befestigt war, trug er auf dem Kopf. Der Kampf der beiden edlen Ritter währte den ganzen Tag, bis es Wulfing gelang, seinen Gegner mit einem mächtigen Streich niederzustrecken.

So konnte Wulfing von Stubenberg seine Agnes heimführen und er
lebte mit ihr glücklich bis an sein Lebensende.

Die Bergwiese aber, auf 
der die beiden Ritter „gegeneinander angerannt“ waren, wurde von da an „Rennfeld“ genannt.