Der Keltenweg in Kapfenberg
Bei passender Stimmung kann eine Runde auf der Pötschen richtig mystisch sein, abwechslungsreich ist sie allemal – besonders am ansprechend gestalteten Keltenweg (festes Schuhwerk erforderlich!). Denn die Kelten, deren Berühmtester wohl der Comic-Held Asterix ist, besiedelten ab spätestens 500 v.Chr. zahlreiche Gebiete Europas von Spanien bis in die Türkei, inklusive der heutigen Steiermark.
Ausgangspunkte sind, passend dazu, der Europaplatz, der sich bequem mit Öffis erreichen lässt, bzw. der nördliche ECE-Parkplatz. Orientierungstafeln finden sich bei der Dr.-Karl-Renner-Schule an der Kreuzung L.-Anzengruber-Straße und weiter oben bei der Weggabelung an der Pötschenstraße.
Schon zu Beginn geht es vorbei an Buchen, Eichen und Mischwäldern; Druiden mit ihrem Wissen über Bäume lassen grüßen. Auf der zwischen Wiesen eingebetteten Straße macht man schnell Höhenmeter und kommt immer wieder an eindrucksvolle Aussichtspunkte.
Nach der Jausenstation Ortner teilt sich der Weg. Sowohl links ab dem Kolb-Hof als auch rechts finden sich Pfadtafeln, Richtung bzw. Reihenfolge können die Wanderer weitgehend selbst bestimmen.
Links führt die durchgehende blau-gelbe Markierung oft entlang des bewaldeten Bergrückens; nur der Abstecher zum Ausblick von der Fischerwand ist aufgrund der Absturzgefahr nicht für Kinder geeignet. Über den stimmungsvollen nachgebauten Steinkreis und den eigens angelegten Hochschwabblick erreicht man die Hohe Pötschen und kurz danach das Hubertuskreuz, ein fantastisches Jausenplatzerl und lohnendes Ziel: Das Kreuz und die Pötschner Alm bieten, Fenstern gleich, eine unglaublich schöne Aussicht ins Mürztal!
Über den Forstweg und den Bauernhof Handlos geht es dann zurück hinunter.
Wissen im Grünen
Wer genau schaut, bemerkt viele Details, z.B. dass sich die Tafeln nie direkt an Forststraßen befinden, nur an kleineren Wegen: Der Keltenweg möchte ins harmonische Grüne führen, deshalb thematisiert er auf verschiedene Weisen die Beziehung der Kelten zur Natur.
Geboten werden Einblicke in die und Überlegungen zur Keltenzeit. Entwicklungen davor und danach sollten nicht in Abrede gestellt werden; der Name Pötschen etwa könnte von den Kelten oder den Slawen stammen, beide zählen zu den Kapfenberger „Urahnen“. Die Druiden wollten ihr Wissen jedenfalls nur mündlich weitergeben und so im Fluss halten – hier gibt es, ganz ähnlich, Wissen am Weg.
Quellen und Literatur:
Reiner Puschnig, Kapfenberg – Alter Markt – Junge Stadt, Kapfenberg, 1974
Diether Schlinke, Kelten in Österreich, öbv, Wien, 1987
Georg Rohrecker, Die Kelten Österreichs, Auf den Spuren unseres versteckten Erbes, Pichler Verlag, Wien, 2003