Was man unter „Waldbaden“ versteht
Wer es erfunden hat, ist unklar. Denn die Menschen haben es seit Angedenken getan. Einen Namen gegeben haben dem Waldbaden allerdings die Japaner – Shinrin-Yoku heißt das Zauberwort der Entspannung. Was man darunter versteht, ist ein Waldaufenthalt mit Anleitung.
Vor allem hab Zeit und nimm Umwege
Lass dich ablenken. Mach sozusagen Urlaub.
Überhör keinen Baum und kein Wasser. Kehr ein, wo du Lust hast, und gönn dir die Sonne.
(Peter Handke: „Über die Dörfer“)
Was fünf Millionen Japaner machen, das kann so falsch nicht sein. Die Rede ist vom „Waldbaden“. Vielen, die am Land leben, ist es wahrscheinlich unerklärlich, warum man die natürlichste Sache der Welt studieren, erklären oder anleiten muss. Da aber nicht jedes Haus nah am Wald gebaut ist, finden wir durchaus, dass Waldbaden zumindest einen Erklärungsversuch verdient hat.